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Abschlussdokumentation Marienschule (Grundschule Süd)

Professionelle Lerngemeinschaft

Ausgangslage und Ziele des Projektes

Die gebundene Ganztagesschule Heusteigschule und die verlässliche Grundschule Römerschule (Schulprofil: offenes Arbeiten nach Maria Montessori) gründen aufgrund struktureller Maßnahmen eine gemeinsame Ganztagsschule in Wahlform, die Marienschule.

In Form einer Professionellen Lerngemeinschaft sollten exemplarisch im Fach Deutsch auf Grundlage des neuen Bildungsplanes komplexe und differenzierende Aufgaben für offene Lernarrangements entwickelt, z.T. in gegenseitigen Hospitationen erprobt, reflektiert und optimiert werden.

Die Professionelle Lerngemeinschaft sollte sich aus Mitgliedern beider Kollegien zusammensetzen und ein Spiralcurriculum mit Schwerpunkt substanzielle Aufgaben für offene Unterrichtsarrangements entwickeln, die dem gesamten Kollegium zur Verfügung stehen.

Diese Aufgaben sollten einen Baustein für die Entwicklung eines gemeinsamen Schulcurriculums bei der Zusammenlegung der GS Heugsteigschule und der GS Römerschule Stuttgart bilden.

Langfristiges Ziel sollte es sein, weitere Professionelle Lerngemeinschaften (PLGs) mit anderen inhaltlichen Schwerpunkten im Kollegium anzuregen und zu etablieren und so ein Schulcurriculum zu entwerfen, das von allen Beteiligten akzeptiert und getragen werden kann und Teil des neuen Schulkonzeptes werden kann.

Die Planung beinhaltete folgende Schritte:

  1. Evaluation der aktuellen Situation hinsichtlich Kooperation und Wissen über Methoden und Inhalte der Kollegiumsmitglieder
  2. Einführung des Kollegiums in Struktur und Arbeit von PLGs.
  3. Entwicklung einer PLG (6 Personen) im Fach Deutsch mit Themenschwerpunkt substanzielle Aufgaben in offenen Lernarrangements.
  4. Schwerpunktsetzung und Terminierung auf Grundlage der prozessbezogenen Kompetenzen des Bildungsplans (Sprechen/Zuhören, Schreiben, Lesen).
  5. Regelmäßige Einbindung der Gesamtkollegien und der Schulleitungen durch offene Termine.
  6. Implementierung eines Schulcurriculums exemplarisch im Fach Deutsch als Baustein eines gemeinsamen Schulkonzeptes.

Die gebundene Ganztagesschule Heusteigschule und die verlässliche Grundschule Römerschule (Schulprofil: offenes Arbeiten nach Maria Montessori) gründen aufgrund struktureller Maßnahmen eine gemeinsame Ganztagsschule in Wahlform, die Marienschule.
In Form einer Professionellen Lerngemeinschaft sollten exemplarisch im Fach Deutsch auf Grundlage des neuen Bildungsplanes komplexe und differenzierende Aufgaben für offene Lernarrangements entwickelt, z.T. in gegenseitigen Hospitationen erprobt, reflektiert und optimiert werden.

Die Professionelle Lerngemeinschaft sollte sich aus Mitgliedern beider Kollegien zusammensetzen und ein Spiralcurriculum mit Schwerpunkt substanzielle Aufgaben für offene Unterrichtsarrangements entwickeln, die dem gesamten Kollegium zur Verfügung stehen.

Diese Aufgaben sollten einen Baustein für die Entwicklung eines gemeinsamen Schulcurriculums bei der Zusammenlegung der GS Heugsteigschule und der GS Römerschule Stuttgart bilden.

Langfristiges Ziel sollte es sein, weitere Professionelle Lerngemeinschaften (PLGs) mit anderen inhaltlichen Schwerpunkten im Kollegium anzuregen und zu etablieren und so ein Schulcurriculum zu entwerfen, das von allen Beteiligten akzeptiert und getragen werden kann und Teil des neuen Schulkonzeptes werden kann.

Die Planung beinhaltete folgende Schritte:

  1. Evaluation der aktuellen Situation hinsichtlich Kooperation und Wissen über Methoden und Inhalte der Kollegiumsmitglieder
  2. Einführung des Kollegiums in Struktur und Arbeit von PLGs.
  3. Entwicklung einer PLG (6 Personen) im Fach Deutsch mit Themenschwerpunkt substanzielle Aufgaben in offenen Lernarrangements.
  4. Schwerpunktsetzung und Terminierung auf Grundlage der prozessbezogenen Kompetenzen des Bildungsplans (Sprechen/Zuhören, Schreiben, Lesen).
  5. Regelmäßige Einbindung der Gesamtkollegien und der Schulleitungen durch offene Termine.
  6. Implementierung eines Schulcurriculums exemplarisch im Fach Deutsch als Baustein eines gemeinsamen Schulkonzeptes.

Aufstellung des Projektes im Kollegium

Nach Gründung unseres Projektleitungsteams durch Korina Herdt, Silvia Hofmann-Heine und Sebastian Hoene suchten wir uns weitere drei Personen im Kollegium, die an einer gemeinsamen Unterrichtsentwicklung im Fach Deutsch großes Interesse zeigten.
Durch diesen größeren Kreis an Lehrpersonen, unsere stetigen Präsentationen und Meinungsbilder in Konferenzen und Aushänge im Lehrerzimmer wollten wir andere Kolleginnen für mehr Kooperation gewinnen.
Durch eine gemeinsame Fortbildung zum Thema „Lesson Study“ entwickelten wir die Idee, diese Form der Unterrichtsentwicklung mit unserem Wunsch nach Professionellen Lerngemeinschaften an unserer Schule zu kombinieren.

Evaluation zu Beginn des Projektes

Ziele der Evaluation:

  • Quantitative und Qualitative Kooperationsformen innerhalb des Kollegiums sichtbar machen.
  • Bedarf nach Teamarbeit erfragen.
  • Wünsche nach Themenfelder kollegialer Zusammenarbeit erheben.

Evaluationsform:
Quantitativer Fragebogen mit Graduierungsfragen

Ergebnisse:
Im Durchschnitt findet unter der Mehrzahl der Lehrkräfte ein Austausch über Unterrichtsinhalte, Schülerverhalten und Unterrichtsvorbereitungen im Fach Deutsch statt. Jedoch zeigt sich, dass circa drei Viertel der Lehrkräfte nur vage Kenntnisstände über Unterrichtsinhalte und -methoden in den anderen Jahrgangsstufen sowie ein Drittel nur vage Kenntnisstände über diese in der gleichen Jahrgangsstufe besitzen.
Circa zwei Drittel des Kollegiums sehen in gemeinsamer Unterrichtsvor- und nachbereitung einen Mehrwert in Bezug auf persönliche und professionelle Weiterentwicklung und emotionale Entlastung.
Mehr als drei Viertel des Kollegiums wünschen sich in den Bereichen Schulentwicklung, Unterrichtsvorbereitung und Unterrichtsmethoden im Fach Deutsch eine intensivere kollegiale Zusammenarbeit.

Deutungen:
Viele Kolleginnen und Kollegen tauschen sich punktuell und eher in Stufenteams mehrmals im Jahr über Unterrichtsinhalte aus. In diesem Austausch findet nur in kleinen Teilen eine gemeinsame Unterrichtsvorbereitung statt. Regelmäßiger, strukturierter Austausch ist im Kollegium nicht einheitlich etabliert. Die Lehrkräfte befürworten überwiegend die Idee gemeinsamen Vor- und Nachbereitens der Unterrichtsinhalte. Die Themenfelder entsprechen denen unseres Projektes. Somit konnten wir unser Projekt im Kollegium gut platzieren.

Absprachen:
Im Anschluss an die Evaluation und deren Auswertung stellten wir die Ergebnisse im Kollegium vor. Nach einem Vortrag von Sascha Lieneweg zum Thema „Kooperation an Schulen“ entwickelten wir an einem pädagogischen Nachmittag im Gesamtkollegium Ziele, Themen und Strukturen für unsere Fachkonferenzen und für die Kooperationszeiten in den Jahrgangsstufen.

Lesson Study 1

Nach einer mehrtägigen Fortbildung im kleinen Projektteam zum Thema Lesson Study hielten wir die Methode für geeignet, um im Kollegium gemeinsam einen Blick auf unseren Unterricht, dessen Methoden, Ziele und deren Effektivität für das Lernen der Kinder zu werfen.

Wir implementierten die Methode im Kreis der sechs am Projekt beteiligten Kolleginnen und planten gemäß des Lesson Study Zyklus anschließend gemeinsam eine Unterrichtseinheit, um diese durchzuführen und auszuwerten.

Wir wählten für die Unterrichtseinheit (Forscherstunde) den Fachbereich Rechtschreiben, da das der Schwerpunkt unseres Projektes sein sollte. Dabei wollten wir die Aktivierung von „zurückhaltenden“ Schüler*innen bei Rechtschreibgesprächen beobachten und verbessern und formulierten eine entsprechende Forscherfrage:

Wie können alle Kinder angeregt werden, ihr Rechtschreibwissen abzurufen und im Rechtschreibgespräch einzubringen?

Aufgabe der Schüler*innen war es, anhand eines Sachtextes aus der Stuttgarter Kinderzeitung (im Rahmen des mehrwöchigen Projektes “Zeitung in der Grundschule”) Fehler zu finden, sie mit Hilfe der jeweils passenden Rechtschreibstrategie zu verbessern und den Gruppenmitgliedern das Vorgehen zu erklären, bzw. sinnvolles Vorgehen in der Gruppe abzusprechen.

Anschließend moderierten wir die Auswertung mit Hilfe eines vorbereiteten Schaubildes. Es folgten die gemeinsamen Deutungen und die daraus resultierenden Handlungsoptionen in Bezug auf die Forscherfrage.

Die Auseinandersetzung mit der Unterrichtseinheit wurde, sowohl in der Vorbereitung als auch in der Nachbereitung, von allen Beteiligten als sehr intensiv, konstruktiv und gewinnbringend empfunden.

Durch die gemeinsame Planung und Vorbereitung wurden alle Beteiligten einbezogen und übernahmen für die Stunde Verantwortung. Ein “Rechtfertigungszwang” wurde dadurch von vornherein vermieden. Auswertung und gemeinsames Finden der Handlungsoptionen bezogen sich ausschließlich auf das Lernen der Kinder (siehe Bild).

Im Nachgespräch entstand neben den Handlungsoptionen außerdem die sehr anspruchsvolle Idee, die Schüler*innen selbst Fehler in einen weiteren Zeitungstext einbauen zu lassen, mit dem die behandelten Rechtschreibstrategien geübt werden konnten. Diese Aufgabe erforderte die sehr komplexen Kompetenzen, mit häufigen Fehlern und Rechtschreibstrategien vertraut zu sein, Probleme und schwierige Stellen zu erkennen, entsprechende Wörter zu finden und diese mit gängigen Fehlern zu versehen. Die Schüler*innen gingen motiviert an die Aufgabe und konnten sie zum großen Teil bewältigen.

Anpassung des Projektschwerpunktes an die vorrangigen Bedürfnisse der Schule

Die Situation an der Marienschule war im Projektzeitraum geprägt von der Zusammenlegung zweier benachbarter Grundschulen (Heusteigschule und Römerschule). Konkret bedeutete das, dass viele Ressourcen in die Zusammenführung einer gebundenen Ganztagesschule und einer Halbtagsschule mit gesicherter Betreuungszeit und die Umgestaltung dieser beiden Schulen zu einer gemeinsamen Ganztagsschule in Wahlform mit Miteinanderklassen gesteckt werden mussten und dadurch wenig Zeit und Energie für unser Projekt zur Verfügung stand. Deshalb versuchten wir immer wieder, die aktuellen Bedürfnisse im Kollegium aufzugreifen und mit dem Projekt einen Teil der ohnehin anstehenden Schulentwicklung zu bewältigen.

Im Laufe des Schuljahres wurde der Wunsch nach einem gemeinsamen inhaltlichen und methodischen Grundkonsens in den Fächern immer größer. Es manifestierte sich der Wunsch, als Teil eines neuen Schulkonzeptes, mit für Kinder, Eltern und Lehrer*innen transparenten Lernlandkarten zu arbeiten und diese zu erstellen.

Da unsere Projektgruppe sich überwiegend aus Kollegìnnen der Fachgruppe Deutsch zusammensetzte, war es sinnvoll, inhaltlich hier anzuknüpfen. Wir erarbeiteten eine ausführliche Grundlage für den Rechtschreibunterricht in allen Jahrgangsstufen und reduzierten diese auf kindgemäß formulierte Pfeiler für eine Lernlandkarte im Bereich Rechtschreiben.

Außerdem nahmen wir den Bedarf nach einem gemeinsamen Leseförderkonzept für alle Jahrgangsstufen wahr. Wir sammelten die bereits vorhandenen Elemente, veränderten und ergänzten diese und erstellten Bausteine für ein schulisches Leseförderkonzept für die neue Marienschule.

Lesson Study 2

Die Rahmenbedingungen der Marienschule Stuttgart erschwerten es uns, eine Professionelle Lerngemeinschaft fest zu installieren. Was möglich gewesen wäre, zeigte sich, als uns jeweils Anrechnungsstunden über das Landesprojekt SINUS Mathematik an Grundschulen zur Verfügung gestellt wurden. Unser zuvor erarbeitetes Wissen in der Durchführung einer Lesson Study konnten wir mit Fachberater*innen und Fortbildner*innen im Fach Mathematik des Landes Baden-Württemberg vertiefen. Dazu entwickelten wir in zwei Viererteams zwei Unterrichtsstunden zu der Prozessbezogenen Kompetenz „Problemlösen“ unter den Forscherfragen:

  • Zu welchem Grad wird die Aktivität des Kindes durch die „Beineaufgabe“ (Beispielhafte Erklärung: 20 Beine. Wie viele Frösche und Enten könnten es sein?) angeregt und aufrechterhalten?
  • Wie hängt die Aktivität der SuS mit der kognitiven Aktivität zusammen?

Im Anschluss führten wir die zwei Stunden parallel in unseren Klassen (1. und 2.) durch. Insgesamt sechzehn Lehrpersonen hielten auf Post-Its ihre Wahrnehmungen fest. Darauffolgend reflektieren wir die Stunden, indem wir Wahrnehmungen, Hypothesen und Handlungsoptionen zur Steigerung kognitiver Aktivierung in dieser Unterrichtsstunde erarbeiteten.
Diese Durchführung hat zur Folge, dass im Schuljahr 2019/2020 Fortbildungen in mehreren Schulamtsbezirken des Landes Baden-Württembergs innerhalb des Landesprojektes

Gelingensfaktoren

Besonders gelungen ist es uns, Sensibilität im Kollegium für das Thema Kooperation und Kollaboration zu schaffen. Die Rufe nach weniger Individualität und mehr Gemeinsamkeit werden lauter.
In unserem Dreier-Kernteam war es für die Durchführung besonders nützlich, dass wir uns regelmäßig getroffen, Termine am Ende eines Treffens ausgemacht, Rollenverteilungen wahrgenommen, unsere pädagogischen Ansichten stets formuliert und ausdiskutiert, Protokolle geführt und Meilensteinpläne mit Zielformulierungen geschrieben haben.
Da wir uns auf den erweiterten Kreis verlassen konnten, fanden unsere Arbeitstreffen immer statt und führten trotz weniger zeitlicher Ressource zu zahlreichen Ergebnissen und besonders vielen Denkanstößen.
Durch die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen an unserer Schule, wurden von uns Flexibilität und Offenheit sowohl für Themenänderungen als auch in der Wahrnehmung möglicher Zeitfenster verlangt. Auch wenn unser Projekt ein typisches „Add-on-Projekt“ war, führten wir motiviert und mutig einige innovativen Unterrichtsentwicklungsformen im Team durch.
Generell war das Interesse an unserer Arbeit groß und die Rückmeldungen in den GLKs stets positiv. Auch stießen zu unseren Treffen immer wieder weitere interessierte Lehrpersonen dazu. Die Schulleitungen ermöglichten es uns stets, zusätzliche Zeitfenster für unsere Treffen einzurichten. Generell zeigten auch sie Interesse an unseren Ergebnissen.

Stolperstellen

Leider stellten uns die Schulleitungen keine zeitlichen Ressourcen zur Verfügung, da die Neugründung der Marienschule und damit die Erstellung eines pädagogischen Konzeptes für eine Ganztagsschule in Wahlform mit Miteinanderklassen in ihrem vordergründigen Interesse lag. Der Tagesablauf einer Ganztagsschule in Wahlform sowie die Bildung eines multiprofessionellen Teams mussten auf den Weg gebracht werden. Wir versuchten, unser Projekt immer wieder in den Zusammenhang zu diesen Themen zu stellen und Synergieeffekte deutlich zu machen. Es wurde jedoch immer als „Zusätzliche Aktivität“ betrachtet. Alle Ausarbeitungen bedeuteten deshalb auch Zusatzstunden für die Beteiligten.
Auch die Fluktuation in unserem Kollegium beeinträchtigte uns, da selbst unser Kernteam nicht bis zum Ende der Projektzeit konstant blieb.
An unseren Lesson Studies, an den Ausfertigungen der Lernlandkarten und des Lesekonzeptes nahmen die Schulleitungen nicht teil. Zwar gaben sie uns stets Zeit in Konferenzen, Ergebnisse vorzustellen, aber an einer Verankerung im Schulkonzept zeigten sie für uns kein ersichtliches Interesse.

Ausblick

Die grafische Erstellung der Lernlandkarte „Rechtschreiben“ wird unser nächster Schritt sein, um sie dann auf die anderen Kompetenzen des Faches Deutsch zu übertragen. Das Kollegium hält die Arbeit mit Lernlandkarten in allen Fächern für sinnvoll, deren Ausarbeitung und Umsetzung ist deshalb ein längerfristiges Ziel.
Lesson Studies werden wir weiterhin mit unseren Kollegen*innen durchführen. Für das nächste Schulhalbjahr ist je eine für den Fachbereich Deutsch und Mathematik in Planung.

Zielübersicht Projektbeginn

Prozessschritte 2018/19

Zielübersicht aktuell

Prozessschritte aktuell

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